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Schrumpffaktor und Wollverbrauch

Filzprobe.JPG

Materialien:

Wolle, Noppenfolie, Olivenölseife, Ballbrause, Wasserkocher, Handtuch, Maßband, Waage, Taschenrechner




Da Wolle beim Filzen schrumpft, ist es oft von Vorteil eine Filzprobe herzustellen, bevor mit einem bestimmten Objekt begonnen wird. Anhand dieser Probe kann man ausrechnen, wie groß man eine Schablone anfertigen muss oder wie groß eine Fläche beim Auslegen sein muss, um ein bestimmtes Endmaß zu erreichen. Vorallem beim Filzen von Bekleidung ist eine Berrechnung des Schrumpffaktors sehr wichtig. Neben dem Schrumpffaktor kann zudem ausgerechnet werden, wieviel Wolle man für ein Filzobjekt benötigt.

Filz- oder Wollproben eignen sich außerdem gut dazu, bestimmte Wollsorten kennenzulernen. Wie fühlt sich die Wolle an? Wie stark schrumpft die Wolle? Wie sieht die Oberfläche der Wolle nach dem Filzen aus?

Auch beim Nunofilzen ist eine derartige Probe sehr vorteilhaft. Nur wird hier nicht nur die Wolle ausgelegt sondern Wolle und Stoff gemeinsam, so dass man anhand der Probe erkennen kann, wie sich die Materialien miteinander verhalten.

Zum Herstellen einer Filzprobe wird auf einer Fläche von beispielsweise 30x30cm die Wolle so ausgelegt, wie man dies später auf dem eigentlichen Werkstück tun möchte. Dabei sollte man festhalten, wie viele Lagen Wolle ausgelegt wurden und welche Wollart verwendet wurde. Nun wird das Probestück in gewohnter Weise gefilzt bis es fertig ist. Nach dem Auswaschen und Trocknen des Probestücks kann nun ermittelt werden, wie stark die Probe geschrumpft ist und wieviel Wolle verwendet wurde. Um den Schrumpffaktor zu bestimmen wird die Probe gemessen. Ein Probestück kann beispielsweise nach dem Filzen die Maße 21x21cm haben. Bei einer ausgelegten Fläche von 30x30cm und diesem Endmaß, errechnet sich der Schrumpffaktor folgendermaßen: 30 ÷ 21 = 1,42. Möchte man nun beispielsweise ein Sitzkissen anfertigen, welches die Endmaße 40x40cm haben soll, so muss man zu diesem Endmaß den errechneten Schrumpffaktor dazurechnen, also: 40 x 1,42 = 56,8. Die ausgelegte Fläche für das Sitzkissen muss also die Maße 56,8 x 56,8 cm betragen.

Möchte man nun noch wissen, wie groß die benötigte Menge an Wolle ist, die man für das Sitzkissen braucht, so wird im ersten Schritt die Filzprobe gewogen. Die Probe wiegt beispielsweise 12g. Als nächstes errechnet man die Größe der Fläche in cm². In diesem Beispiel hat die Filzprobe eine Fläche von 21x21cm, das sind umgerechnet 441cm². Das Sitzkissen im genannten Beispiel soll ein Endmaß von 40x40cm haben, dies entspricht einer Fläche von 1600cm². Die erforderliche Wollmenge für das Sitzkissen wird nun über den Dreisatz ermittelt: (12g x 1600cm²) ÷ 441cm² = 43,5g. Für das Sitzkissen benötigt man also eine Wollmenge von 43,5g.

 

filzproben.JPG Sammlung von fertigen Filzproben.

 
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